Die ersten Eindrücke in der ersten Arbeitswoche

Hallo zusammen :)

Ich bin jetzt schon seit einem Monat hier und habe einiges zu erzählen :)
Erstmal muss ich sagen, dass die Zeit unfassbar schnell umgegangen ist. Wenn ich mir überlege, dass ich schon 1/12 geschafft habe. WOW!

Die erste Woche war wirklich eine kleine Herausforderung; So viele Aufgaben auf einmal:
- sich den Schulweg zu zwei verschiedenen Schulen merken
- den Weg zum Supermarkt, da ich für die Familie auch einkaufen gehen soll
- sich einigermaßen verständlich ausdrücken können 
- Abendessen kochen (!!)
- und natürlich noch viele Kleinigkeiten mehr...

Meinen ersten kleinen Schock hatte ich bereits am ersten Tag im Supermarkt.
Zum ersten ist ein normaler, 'kleiner' Supermarkt hier riiiiiesen groß, gefühlte 500 m², für jedes Produkt gibt es eine scheinbar unendlich große Auswahl. Am Beispiel des Bagels versuche ich euch das mal zu erklären:
Erstmal gibt es eine ganze Seite eines Regals, welches ca 20m lang ist, nur für Bagel, Toast und Donuts und alles was man in irgendeiner Weise belegen kann.
Ein drittel davon nur für Bagels. Es gibt verschiedene Packungsgrößen: 3 Bagels, 5 Bagels, 10 Bagels. Dann in verschiedenen Sorten: Vollkorn, Sesam, 'plain'. Dann alle davon nochmal in etwas kleiner und größer und natürlich das alles nochmal von verschiedenen Marken. Ihr könnt euch jetzt ausrechnen wie groß die Auswahl ist und wie überfordert man ist, wenn man davor steht :D

Der zweite Schock, auch noch im Supermarkt, in der Obstabteilung.
Es wird alle 5 bis 10 Minuten das Obst und Gemüse befeuchtet, damit es frischer aussieht.
WIE BITTE ?!
Das finde ich mal absolut unnötig, aber Amis halt.

Zu guter Letzt, der dritte Schock:
An der Kasse gibt man seinen Einkaufswagen ab und der Kassierer, bzw 2 Kassierer räumen die Lebensmittel aus dem Wagen aus, scannen alles ein, und der zweite packt alles in Tüten und wieder in einen Einkaufswagen ein. Alles was man als Kunde zu tun hat ist seine Kundenkarte einzuscannen, dann seine Kreditkarte und seinen gefüllten Einkaufswagen zu nehmen und zum Auto zu schieben. Dann räumt man seine Einkauftüten in den Kofferraum. Sogar den Einkaufswagen muss man nicht wegbringen, diesen kann man einfach in die nächste Ecke stellen. Dort wird er dann von Angestellten wieder eingesammelt und zurück gebracht. 
Typisch faule Amis :D

Wie wir ja alle wissen übertreiben die Amis ihre Feste ein wenig ;) Hier dann mal ein kleiner Einblick, was alles so um den Valentinstag dekoriert wird:



(Hier mal nur die Valentinstagsabteilung)


Zwischendurch dann mal so süße andere kleine Dekoaktionen :)


Sonst kann ich zum Supermarkt hier noch sagen, dass es einige Sachen leider nicht gibt, wie zum Beispiel den Soßenbinder, den wir alle aus Deutschland kennen. Außerdem Taschentücher im 10er Pack zum mitnehmen. Gibt es zwar hier, sind wirklich sehr teuer, nur sind es maximal 6 Pakete und die sind sehr sehr dünn. 
Richtige Brot habe ich hier auch noch nicht gesehen. Wo Vollkornbrot drauf steht ist leider kein Vollkornbrot drin, sondern Vollkorn- Sandwichtoast.
Außerdem vermisse ich noch Remoulade und Senf. Remoulade habe ich hier noch garnicht finden können und der Senf schmeckt leider nicht nach Senf. 
Hiermit dann fürs erste genug zum Supermarkt.

Was mir sonst noch aufgefallen ist, ist leider, dass sie Amerikaner sehr schlechte Tischmanieren haben. 
Beim Essen zu schmatzen, nur mit der Gabel zu essen und wenns dann nochmal nicht funktioniert einfach den Finger zur Hilfe nehmen, mit dem Handy nebenbei spielen oder wenn man fertig mit essen ist einfach aufzustehen ist hier leider ganz normal. 
In meiner Gastfamilie ist es zum Glück nicht ganz so extrem, aber nicht wirklich akzeptabel. 
Das Schmatzen finde ich besonders unappetitlich, aber das kann man ihnen leider nicht mehr abgewöhnen.

An deren Ernährung ist mir aufgefallen, dass sie sehr viele Snacks zwischendurch essen, anstatt wirklich eine richtige Mahlzeit. Es wird sehr viel auf Proteinriegel, oder Shakes zurück gegriffen, was ja nicht wirklich gesund ist. Außerdem sind sie der Meinung, dass Fleisch das wichtigste an der ganzen Mahlzeit ist, das heißt, wenn die Kinder keinen Hunger mehr haben wird gesagt, dass wenigstens noch das Fleisch gegessen werden soll. Das Gemüse ist nicht so wichtig, aber das Fleisch darf nicht übrig bleiben. 
Dazu muss ich vielleicht sagen, dass meine Gastfamilie wirklich davon überzeugt ist, dass sie sich suuuper gesund ernähren. Aber gut, jeder wie er möchte. 

Das war es erstmal mit meinen ersten Eindrücken. Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick in das amerikanische Leben geben, was man als Tourist vielleicht nicht unbedingt sieht :)